Im Test: Bulls Daily Grinder 3: Gravelbike für Alltag und Abenteuer (2024)

Gravelbikes lassen sich nicht nur in der Freizeit über Schotter- und Waldwege jagen, sondern können auch im Alltag ein flinkes Fortbewegungsmittel mit breitem Einsatzzweck sein. Das Bulls Daily Grinder 3 ist genau für diesen Zweck konzipiert und soll alles mitbringen, was die Fahrt ins Büro und der anschließenden sportlichen Feierabendrunde schmackhaft machen kann.

Kurz & Knapp

  • Alu-Rahmen mit Carbon-Gabel
  • Erhältliche Größen: S / M / L / XL
  • Shimano GRX-Schaltgruppe
  • Hinterrad Schnellspanner-Achse
  • zulässiges Systemgewicht: 125 kg
  • diverse Anschraubpunkte für Packtaschen
  • Fuxon-Beleuchtung, Nabendynamo von Shimano
  • Gepäckträger
  • Bulls Duroflex-Sattelstütze
  • Preis: € 2.299,-
Im Test: Bulls Daily Grinder 3: Gravelbike für Alltag und Abenteuer (1)

Thomas Terbeck

Das Bulls Daily Grinder bringt alles mit, was es für den Alltagseinsatz braucht.

Vorgestellt: Bulls Daily Grinder 3

Für den tagtäglichen Einsatz des Gravelbikes setzt Bulls auf einen robusten und hochwertigen Aluminiumrahmen. Die Formensprache bedient ein klassisch-modernes Design, bei der die Schaltzüge oben ins Unterrohr geführt werden und erst unterhalb des Tretlagers dezent wieder auftauchen. Der Vorteil: eine cleane Optik des Rahmens. Des Weiteren versieht Bulls diesen mit zahlreichen Montageösen. So lassen sich selbst unter dem Oberrohr alleine vier Stück zählen. Am Unterrohr sowie der Carbon-Gabel und den Sitzstreben sind weitere zu finden. Eine Aufnahme für die mögliche Montage eines Fahrradständers gibt es nicht.

Da sorgloses Schalten ein wesentlicher Aspekt im alltäglichen Einsatz ist, montiert Bulls beim Daily Grinder 3 Shimanos 12-Gang GRX-Schaltgruppe mit einer 40er-Kurbelgarnitur und 10-45er Kassette. Zwei 160 mm Bremsscheiben sollen für sicheres Bremsen auch mit Gepäck sorgen.

Für den Komfort sorgen soll unter anderem der Selle Royal-Sattel mit Duroflex Sattelstütze, dem Bulls Gravel SL-Lenker und Schwalbes G-One Allround-Pneus mit 40 mm Reifenbreite. Die werden auf den hauseigenen Bulls XC21-Laufrädern aufgezogen.

Für Pendler und Abenteurer gleichermaßen praktisch ist die Ausstattung: ein fest installierter Gepäckträger, Schutzbleche und eine LED-Lichtanlage mit Nabendynamo von Shimano sollen das Bike alltagstauglich machen, ohne auf Offroad-Tauglichkeit verzichten zu müssen.

Im Test: Bulls Daily Grinder 3: Gravelbike für Alltag und Abenteuer (2)

Thomas Terbeck

Die Komponentenauswahl ist wohldurchdacht und zeigte uns im Test, wie ein Gravelbike wunderbar auch im Alltag integriert werden kann.

Aufgesattelt und losgefahren – der Praxistest

Das Bulls Daily Grinder 3 schaut nicht nur auf den ersten Blick durch sein schlankes Design modern aus. Es bringt alles mit, was ein Zugpferd im alltäglichen Einsatz braucht. Fest integrierte Lichtanlage mit Nabendynamo, lang gezogene Schutzbleche, ein schmal designter Gepäckträger und zahlreiche Montageösen für Gepäck und anderweitige Dinge, die keine Wünsche offenlassen: unterhalb des Oberrohrs, an Unter- und Sitzrohr, so wie selbstverständlich an der Gabel.

Auffällig ist der sehr kurze Vorbau. Aus Erfahrung wissen wir, das Lenkverhalten könnte dadurch nervös werden. Doch wir werden eines Besseren belehrt. Im Zusammenspiel mit dem 420 mm breiten Bulls Gravel SL-Lenker lässt sich das Grinder auf allen Untergründen sicher handhaben. Von Nervosität keine Spur. Im Obergriff lassen sich die verlaufenden Schaltkabel unterhalb des Tapes spüren, der Lenker wirkt etwas "dünn". Er bietet ansonsten aber ein sehr angenehmes Griffgefühl, sowohl im Unterlenker als auch an den Brems- und Schalthebeln.

Beim Daily Grinder 3 sitzt man wesentlich aufrechter und entspannter, ohne dass dies als unpassend empfunden wird. Im Gegenteil. Auf Nachfrage erklärt uns Bulls, dass der kurze Vorbau bewusst gewählt wurde, denn so fällt es spürbar einfacher, den Überblick im Straßenverkehr zu behalten. Die nicht-aggressiv-sportliche Sitzposition ist stimmig und kommt dem angedachten Einsatzzweck sehr entgegen. Wer es detailliert wissen möchte: Der Stack to Reach beträgt 1,5 und bietet somit einen guten Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit. Ermüdungserscheinungen gab es auch auf längeren Pendlerstrecken, wie wir es zwischen Essen und Düsseldorf auf einer satten Mischung aus Wald-, Schotter- und Asphaltwegen getestet haben, nicht zu verzeichnen und überzeugte uns gänzlich.

Im Test: Bulls Daily Grinder 3: Gravelbike für Alltag und Abenteuer (3)

Oliver Hitzegrad

Daily Grinder 3: Ein Rad mit gut durchdachter Ausstattung, die viel Freiheiten bietet und dazu mit einer komfortablen Sitzposition aufwartet.

Wer gedacht hat, der Alurenner sei dadurch jetzt ein lahmer Esel, der täuscht sich. Erstaunlich flott lässt sich der 12,1 kg wiegende Grinder 3 durch die Stadt und durchs Gelände jagen. Shimanos GRX-Schaltung lässt die Gänge angenehm knackig wechseln, Steigungen in gewohnter Manier dank 10-45er-Kassette gut meistern. Prima. Genauso, wie die bissig zupackenden Scheibenbremsen, die konsequent das Rad zum Stillstand bringen. Dass die robusten Laufräder nicht die leichtesten sind, geschenkt. Wer dennoch Tuning-Potenzial sucht, der könnte an dieser Stelle fündig werden.

Den Sattel empfinden wir als bequem, der Komfort am Gravelbike insgesamt ist gut. Wobei es sich am Heck etwas härter anfühlt, was jedoch auch der aufrechten Sitzposition geschuldet ist. Schläge von unten kommen dadurch naturgemäß direkter durch. Zwar lassen sich breitere Reifen als die 40 mm Schwalbe G-One Allround montieren, um noch etwas mehr Fahrkomfort zu gewinnen. Sie würden dann jedoch seitlich über die Schutzbleche hinausragen. Apropos Schutzbleche: sie halten Dreck und Spritzwasser von unten effektiv ab und hinterließen einen rundherum soliden Eindruck.

Schnell eine Tasche für den Einkauf oder das Büro an den Gepäckträger geklemmt und weiter geht’s. So der Plan. Jedoch haben wir festgestellt, dass dies mit etwas Vorsicht bewerkstelligt werden sollte. Die Montagestreben des hinteren Schutzblechs ragen ein minimales Stück über dem eigentlichen Gepäckträger hinaus. So kann es je nach Art und Größe der Tasche sowie der Konstruktion der Taschenbefestigung passieren, dass sie unter Umständen an den Befestigungsschrauben dieser Streben oder auch an den Sitzstreben selbst scheuern können.

Dazu sollte man wissen, dass prinzipiell irgendwann an den Kontaktstellen von Taschen, Gepäckträger oder Rahmen immer Spuren hinterlassen werden. Daher macht es Sinn, diese Stellen generell mit Schutzfolie zu versehen.

Dennoch: der Gepäckträger ist stabil und nimmt die meisten Fahrradtaschen in unterschiedlichen Positionen auf. Durch den einigermaßen tiefen Schwerpunkt wird – Achtung: Wortspiel – das Gepäck nicht zur Last. Prima: Fersen und Taschen kommen sich beim Pedalieren nicht ins Gehege.

Gut geschützt ist das helle und gut sichtbare Rücklicht, was leicht eingebettet im Gepäckträgerrahmen liegt. Ragen Taschen zu weit nach hinten, ist das Rücklicht unter Umständen von der Seite jedoch nur schwer zu erkennen. Darauf solle man beim Anklemmen von Taschen achten. Das Fuxon FS-70-Frontlicht bietet mit 70 Lux ein ausreichend starkes sowie breites Lichtbild und führte uns in unseren Testfahrten sicher durch die Dunkelheit.

Unser Fazit

Bulls schafft mit dem Daily Grinder 3 den Spagat zwischen einem alltagstauglichen und dennoch sportlichen Gravelbike. Der robuste Alu-Flitzer, kombiniert mit der 12-Gang GRX-Schaltung, sorgt für ordentlichen Fahrspaß auf der Pendlerstrecke und der Feierabendrunde. Die gut gewählte und alltagstaugliche Ausstattung mit Nabendynamo, Schutzblechen und Gepäckträger macht es zum idealen Begleiter im Alltag. Trotz der (möglichen) kleinen Schwäche bei der Taschenmontage überzeugte uns das Gravelbike durch ein ansonsten gut durchdachtes Konzept, das Komfort, Stabilität und eine enorme Portion Fahrspaß bietet.

* Größe S, nachgewogen

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Author: Catherine Tremblay

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